23.03.2021

CoronaKrim: (Kriminal-) Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie (50)

Die COVID-19-Pandemie 2020 hat einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlicht die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label CoronaKrim. Internationale Nachrichten und Informationen werden ebenfalls wöchentlich in englischer Sprache unter dem Label Corona Crime Issues im Rahmen der Daily Prevention News veröffentlicht. Eine Auflistung zentraler Informationsquellen zum gesamten Themenkomplex Coronavirus und COVID-19 veröffentlicht der DPT hier.

(50.1) Widerhall ausländischer Corona-Proteste bei Rechtsextremen
(hib/STO) Diskussionen innerhalb der rechtsextremistischen Szene in Deutschland über Proteste gegen Anti-Corona-Maßnahmen im Ausland sind ein Thema der Antwort der Bundesregierung (19/27308) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/26807). Danach stellt die Corona-Pandemie nach wie vor ein zentrales Thema für die rechtsextremistische Szene in Deutschland dar. Auch die Corona-Proteste im Ausland werden in diesem Zusammenhang thematisiert, wie die Bundesregierung ausführt. Insgesamt finden Corona-Proteste im Ausland nach ihren Angaben aber "nur sporadisch und zeitlich begrenzt Widerhall in der rechtsextremistischen Szene". Im Wesentlichen würden die Proteste im Ausland innerhalb der rechtsextremistischen Szene dazu herangezogen, "um Protestaktivitäten innerhalb Deutschlands gegen staatliche Infektionsschutzmaßnahmen als Teil einer vermeintlich gleichgelagerten europaweiten Bewegung zu legitimieren".
Quelle: Bundestag (EM)

(50.2) Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Insolvenzen
(hib/MWO) Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zahl der Insolvenzen geht es in der Antwort der Bundesregierung (19/27225) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/26756). Nach Ansicht der Fragesteller haben die Maßnahmen der Bundesregierung das Problem der drohenden Insolvenzen nicht verhindert, sondern lediglich vertagt. Wie die Bundesregierung auf der Basis von Daten des Statistischen Bundesamts schreibt, wurden im Zeitraum von Januar bis November 2020 14.621 Unternehmensinsolvenzen beantragt. 171.556 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seien von diesen Insolvenzen im Zeitraum Januar bis November 2020 direkt betroffen. Es werde nicht erhoben, wie viele Insolvenzen auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sind. Für Januar 2021 habe das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass die vorläufige Zahl der eröffneten Regelinsolvenzen im Vormonatsvergleich um fünf Prozent gesunken sei und um 34 Prozent niedriger als im Januar 2020 gelegen habe. In der Antwort listet die Bundesregierung die Maßnahmen auf, die ergriffen worden seien, um Unternehmen, die auf Grund der Corona-Krise wirtschaftlich schwer getroffen seien, Zuschüsse zu gewähren und somit Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Zur Frage, wie viele Insolvenzanträge durch diese Maßnahmen verhindert wurden, lägen der Bundesregierung keine Informationen vor. Nach Einschätzung der Bundesregierung sei keine der Maßnahmen, die sie seit dem 27. Januar 2020 zur Abwendung von Insolvenzen ergriffen habe, gescheitert. Die Bundesregierung werte die im langjährigen Vergleich niedrige Zahl von Insolvenzverfahren seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie auch als Beleg für den Erfolg der ergriffenen Maßnahmen, insbesondere der ausgereichten finanziellen Hilfen und der Maßnahmen zur Öffnung von und Erleichterung bei der Nutzung von Kurzarbeit. Weiter heißt es, nach Einschätzung der Bundesregierung wird sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2021 deutlich erhöhen. Angesichts der Einzigartigkeit der COVID-19-Pandemie seien Prognosen allerdings mit hoher Unsicherheit behaftet. Von daher habe die Bundesregierung keine Prognosen erstellt, wie sich die Insolvenzzahlen in den einzelnen Kalenderwochen des ersten Quartals 2021 entwickeln werden und in welchem Monat voraussichtlich die Zahl der Insolvenzanträge am höchsten sein wird. Gefahren für die Bundesrepublik Deutschland aufgrund der gemeldeten Insolvenzen sehe die Bundesregierung nicht. Quelle: Bundestag (EM)

(50.3) Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Studierende
(hib/ROL) Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse dazu vor, wie viele Studierende seit Beginn der Pandemie einen zuvor bestehenden Anspruch auf Förderung durch BAföG verloren haben und auf welche Gründe ein etwaiger Verlust der Förderungsberechtigung jeweils zurückzuführen ist. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/27344 ) auf die Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/26773) zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Studierende. Durch landesrechtlich geregelte Verlängerungen der Regelstudienzeit verlängere sich unmittelbar auch die Förderungshöchstdauer nach dem BAföG. Studierende hätten grundsätzlich die Möglichkeit einer Verlängerung der individuellen Förderungsdauer wegen schwerwiegender pandemiebedingter Gründe, was insbesondere gelte, wenn das betreffende Land keine Regelung zu einer Regelstudienzeitverlängerung getroffen hat. Die Bundesregierung betont zudem, dass für das Sommersemester 2020 und das Wintersemester 2020/21 zahlreiche Länder von der Möglichkeit Gebrauch gemacht hätten, die Regelstudienzeit aufgrund allgemeiner pandemiebedingter Beeinträchtigungen vor Ort um das jeweilige pandemiebeeinträchtigte Semester zu verlängern. 
Quelle: Bundestag (EM)

(50.4) Coronavirus: Digitaler grüner Nachweis soll EU-weites Reisen im Sommer erleichtern
Mit einem digitalen grünen Nachweis will die EU-Kommission den Europäerinnen und Europäern in diesem Sommer ein sicheres Reisen während der Corona-Pandemie ermöglichen. Der am 17.03.2021 vorgeschlagene Nachweis soll als Beleg dafür dienen, dass eine Person gegen COVID-19 geimpft wurde, ein negatives Testergebnis erhalten hat oder von COVID-19 genesen ist. Er wird unentgeltlich in digitaler Form oder in Papierform bereitgestellt. Es bleibt in der Verantwortung der Mitgliedstaaten zu entscheiden, von welchen Beschränkungen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit Reisende ausgenommen werden. Diese Ausnahmen müssen jedoch in gleicher Weise für alle Reisende gelten, die Inhaber eines digitalen grünen Nachweises sind.
Quelle: Europäische Kommission (EM)

(50.5) ifaa-Trendbarometer Arbeitswelt zeigt: Corona dominiert die Tagesordnung
"Die Gesundheit der Beschäftigten geht vor: So das Ergebnis des aktuellen ifaa-Trendbarometers „Arbeitswelt“. Bei der aktuellen Auswertung der Trendanalyse steht der gesetzliche Arbeits- und Gesundheitsschutz an erster Stelle der bedeutenden Themen in der Arbeitswelt." Quelle: idw (EM)

(50.6) Angst vor COVID-19: Psychologische Faktoren wichtiger als äußere Umstände
"In Pandemien muss es durch effiziente Kommunikation gelingen, hinreichende Änderungen im Verhalten der Menschen zu bewirken. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Furcht vor einer Ansteckung: Sie kann sowohl schützende Reaktionen motivieren als auch panisches Verhalten auslösen. Ein internationales Team mit Stephanie Eder und weiteren Forscher*innen der Universität Wien hat nun untersucht, welche Variablen die Furcht vor dem Virus und den subjektiven Gesundheitszustand während des Lockdowns vorhersagen. Das Ergebnis der Studie, die aktuell in PLOS ONE publiziert wird: Individuelle psychologische Variablen haben eine wesentlich bessere Vorhersagekraft als Umweltbedingungen." Quelle: idw (EM)

(50.7) Kriminalität verlagert sich durch Corona ins Internet
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Mehr Straftaten im Internet, mehr häusliche Gewalt – die Corona-Krise beeinflusst auch die Kriminalität in Sachsen-Anhalt. Wie sich die Zahlen im Corona-Jahr 2020 entwickelt haben, hat Innenminister Michael Richter am Montag in der aktuellen Kriminalstatistik der Polizei vorgestellt." Quelle: MDR (EM)

(50.8) Frauen und Finanzen: Corona macht die Lücke größer
"Kurzarbeit, Homeschooling, Lockdown: Die Corona-Pandemie bringt die traditionelle Rollenverteilung in die Familien zurück. Neueste Studien zeigen, dass Mütter derzeit neben dem Beruf wieder mehr Aufgaben rund um Haushalt und Kinder übernehmen. Dabei sind sie finanziell ohnehin schon im Hintertreffen."
Quellen: Deutschlandfunk (EM)

(50.9) Sammelband "Frauengesundheit und Corona"
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Der Sammelband „Frauengesundheit und Corona“ des Wiener Programms für Frauengesundheit ist neu erschienen und analysiert basierend auf einem Health-in-all-Policies-Ansatz die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Gesundheit von Frauen. Die Publikation verbindet wissenschaftliche Betrachtungen, Praxisberichte aus Wiener Organisationen und individuelle Erfahrungen von Frauen. So wird ein vielschichtiges Bild der Krise von Mitte März bis Mitte August 2020 gewonnen."
Quelle: Frauengesundheitsportal (EM)

(50.10) Gallup-Umfrage. Jeder dritte Mitarbeiter fühlt sich ausgebrannt
"
Ein volles Jahr Pandemie hat den Beschäftigten viel abverlangt. Die Folgen: Der Anteil erschöpfter Mitarbeiter steigt dramatisch – und immer mehr denken an einen Jobwechsel." Quelle: SPIEGEL (EM)

(50.11) Innovativ und nachhaltig für gesellschaftlichen Zusammenhalt
"Die Bertelsmann Stiftung will den Bürger:innen Zukunftsperspektiven aufzeigen, damit diese gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen können. Sie wird mit innovativen Ansätzen Zeichen gegen Zukunftsängste in der Gesellschaft setzen. Dabei nimmt sie besonders auch die herausfordernde Bildungs- und Ausbildungssituation von Jugendlichen in den Blick. Das gab der Vorstand bei der Jahrespressekonferenz 2021 in Gütersloh bekannt." Quelle: BSt (EM)

 

 

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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