13.07.2021

CoronaKrim: (Kriminal-) Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie (66)

Die COVID-19-Pandemie 2020 hat einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlicht die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label CoronaKrim. Internationale Nachrichten und Informationen werden ebenfalls wöchentlich in englischer Sprache unter dem Label Corona Crime Issues im Rahmen der Daily Prevention News veröffentlicht. Eine Auflistung zentraler Informationsquellen zum gesamten Themenkomplex Coronavirus und COVID-19 veröffentlicht der DPT hier.

(66.1) Sars-CoV-2-Fälle bei Kindern und Jugendlichen
"Bis zum 7. Juni dieses Jahres sind laut Bundesregierung insgesamt 529.027 laborbestätigte Sars-CoV-2-Fälle im Alter von null bis 18 Jahren an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt worden. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/31150) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/30029) weiter ausführt, lagen von diesen Fällen bis zum genannten Datum "für 359.610 (68 Prozent) Fälle im Alter von null bis 18 Jahren klinische Informationen/Angaben zur Symptomatik vor". Davon sei für 262.677 Fälle oder 73 Prozent angegeben worden, dass sie Symptome hatten. Aufgrund möglicher unvollständiger Erfassung und Übermittlung der klinischen Informationen stellen diese Daten laut Vorlage eine Mindestangabe dar." Quelle: Bundestag (EM)

(66.2) Pandemie verschärft regionale Unterschiede und Gefälle bei Lohngerechtigkeit
Die Europäische Kommission hat am 06.07.2021 den Bericht zur Beschäftigung und zur sozialen Lage in Europa 2021 veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass die COVID-19-Krise unterschiedliche soziale Auswirkungen hatte und bereits existierende regionale Ungleichheiten weiter verschärfen könnte. So waren in ländlichen Gebieten die Arbeitsplatzverluste fünfmal höher als in den Städten. Besonders stark waren zudem die EU-Staaten am Mittelmeer betroffen. Quelle: EU (EM)

(66.3) Demokratiegefährdungen in der Coronakrise
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Die weltweite Corona-Pandemie ist nicht nur eine humanitäre Katastrophe, sondern in ihrer Totalität und ihren Auswirkungen eine gesellschaftliche Krise ungeahnten Ausmaßes. Seit dem Frühjahr 2020 hält sie auch Deutschland und Thüringen im Griff, sie ist allgegenwärtig und hat unser aller Leben teils auf drastische Weise verändert. Die gewöhnungsbedürftigen Hygiene-Maßnahmen und die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, in der Arbeitswelt, im Schul- und Kita-Betrieb und im Freizeitbereich, die Schließungen und Einbußen im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Einzelhandel und im Kultursektor, Kurzarbeit, Jobverlust und gestiegene Armutsrisiken, Komplikationen durch Homeoffice, Homeschooling und veränderte Settings der Pflege und Betreuung von Angehörigen – die sozialen und psychischen Herausforderungen und Belastungen waren und sind erheblich, ebenso die volkswirtschaftlichen Schäden. Deutlich hat sich gezeigt, dass der akute Handlungsdruck, der auf demokratischer Politik lastet, in Krisenzeiten so stark ansteigt, dass die hastig herbeigeführten Entscheidungen sehr kontrovers sind, heftig debattiert werden und nicht nur auf Zustimmung, sondern auch auf scharfe Kritik, Zweifel, Ablehnung und Proteste stoßen." Quelle: IDZ (AR)

(66.4) 2500 Corona-Fälle in Verbindung mit Fussball-EM
"Die Zahl der Corona-Fälle in Verbindung mit der Fußball-EM ist nach Daten der EU-Gesundheitsagentur stark gestiegen. Fans aus sieben Teilnehmerländern sind demnach bisher betroffen." Quelle: FAZ (EM)

(66.5) Menschen vertrauen Führungskräften, die das Wohl aller im Blick haben
"Eine Pandemie stellt Politikerinnen und Politiker vor schwierige Fragen. Wie sie diese beantworten und welche moralischen Argumente sie dabei in Betracht ziehen, wirkt sich gravierend auf das Vertrauen der Bevölkerung zu ihnen aus. Das stellten Forschende im Rahmen einer internationalen Studie mit 24.000 Teilnehmenden fest, an der die Universität Hamburg beteiligt war." Quelle: idw (EM)

(66.6) Kommunalfinanzen und Corona: Neue Haushaltskrisen drohen
"Die Städte, Gemeinden und Kreise in Deutschland haben im Jahr 2020 trotz der Corona-Krise einen Überschuss erwirtschaftet. Allerdings basiert dieser ausschließlich auf den umfangreichen Hilfen von Bund und Ländern. Ohne diese stünde das größte Defizit der Geschichte in den Haushaltsbüchern. In den Folgejahren drohen neue Haushaltskrisen. Das ist das zentrale Ergebnis des Kommunalen Finanzreports 2021 der Bertelsmann Stiftung." Quelle: idw (EM)

(66.7) Corona-Newsticker von Infodrog
"Die aktuelle Lage in Zusammenhang mit dem Coronavirus betrifft uns alle, auch die Fachleute und Betroffenen im SuchtbereichInfodrog hat einen Newsticker für den Suchtbereich eingerichtet, damit Sie die relevanten Informationen zur Situation auf einen Blick finden."
Quelle: infoset.ch (EM)

(66.8) Zur zukünftigen Entwicklung von Messen und Veranstaltungen 
"Messen und Veranstaltungen sind für mittelständische Unternehmen sehr wichtige Kommunikationsinstrumente. Das Marketing-Foresight-Lab der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) hat jetzt untersucht, inwieweit die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie dieses Werkzeug verändern werden. Nach dem monatelangen Pandemie-bedingten Ausfall von Präsenzmessen sowie ersten Erfahrungen mit digitalen Formaten ist die Zukunft von Präsenzmessen ungewiss. Zusammen mit zehn Expertinnen und Experten wurden unter anderem folgende Trends ausgemacht: Präsenzmessen müssen einen Mehrwert bieten, der digital nicht erreicht wird und es wird ein Kulturwandel zu mehr „Trial and Error“ bei allen digitalen Formaten nötig." Quelle: idw (EM)

(66.9) Familien mit beeinträchtigten Kindern: Worin bestehen ihre Bedarfe in Ausnahmesituationen wie der COVID-19-Pandemie? 
"Die bereits seit mehr als einem Jahr andauernde COVID-19 Pandemie stellt alle Familien vor Herausforderungen. Dabei sind Familien mit beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen in besonderem Maße betroffen. Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT und das Inclusion Technology Lab Berlin wollen mit einer Umfrage herausfinden, wie sich die Situation von Familien mit beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen während des bisher längsten Corona-Lockdowns von Dezember 2020 bis Mai 2021 entwickelt hat." Quelle: idw (EM)

(66.10) Fehlendes Vertrauen in Online-Informationen zur Corona-Pandemie
"Über die Hälfte der Deutschen glaubt, dass sie manchmal bis oft falsche Nachrichten zur Corona-Pandemie in den digitalen Medien findet. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-WissenschaftsCampus Digital Public Health (LWC DiPH) aus Bremen in ihrem ersten Bericht zur Digitalisierung und Gesundheit."
Quelle: idw (EM)

(66.11) Corona-Forschung: Fördert Corona den sozialen Rückzug?
"Ein neues Forschungsprojekt am Department Soziale Arbeit untersucht das Phänomen des extremen sozialen Rückzugs von Erwachsenen in ihren Familien. Eine Erhebung möchte das Phänomen nun erstmals ermitteln. Das Team aus Forscherinnen hat dafür nun einen Fragebogen entwickelt, um jetzt erste Schritte für ihre Forschung zu starten." Quelle: idw (EM)

(66.12) Spiel als COVID-19-Strategie
"Bamberger Psychologen haben untersucht, wie Handlungsmuster aus Spielerfahrungen unseren Umgang mit der Krise prägen." Quelle: idw (EM)

(66.13) Schule in der Pandemie: Befunde verschiedener Studien 
"In verschiedenen Studien der Pädagogischen Hochschulen in Ludwigsburg und Heidelberg wurden Schülerinnen und Schüler sowie Eltern zu ihren Erfahrungen im Fernunterricht befragt. Die Studien bieten mit ihren Einblicken in das Gelingen und die Problemlagen des häuslichen Lernens Anhaltspunkte für das Lernen in der postpandemischen Zeit und die Lehrerbildung." 
Quelle: idw (EM)

(66.14) Trotz Corona-Pandemie – Politisches Engagement bleibt in Deutschland stabil
"Weizenbaum-Studie zeigt: Bürger:innen übernehmen Verantwortung im Kampf gegen Hassrede und Falschnachrichten im Netz. Quelle: idw (EM)

(66.15) Häusliche Gewalt blieb während der COVID-19-Pandemie unverändert
"Ein Wissenschaftlerteam um Prof. Dr. Sören Kliem, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Fachbereich Sozialwesen, kommt anhand eines Vergleiches von zwei bevölkerungsrepräsentativen Umfragen aus den Jahren 2016 und 2021 zu dem Ergebnis, dass die Maßnahmen zum Infektionsschutz („Lockdown-Maßnahmen“) nicht unmittelbar zu einer Zunahme häuslicher Gewalt geführt haben." Quelle: idw (EM)

 

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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