27.07.2021

CoronaKrim: (Kriminal-) Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie (68)

Die COVID-19-Pandemie 2020 hat einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlicht die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label CoronaKrim. Internationale Nachrichten und Informationen werden ebenfalls wöchentlich in englischer Sprache unter dem Label Corona Crime Issues im Rahmen der Daily Prevention News veröffentlicht. Eine Auflistung zentraler Informationsquellen zum gesamten Themenkomplex Coronavirus und COVID-19 veröffentlicht der DPT hier.

(68.1) Abrechnung und Kontrolle der Corona-Test in Testzentren
(hib/STO) Die Abrechnung und Kontrolle der Corona-Tests in Testzentren ist Thema der Antwort der Bundesregierung (19/31432) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/31134). Wie die Bundesregierung darin darlegt, ist es seit dem 8. März 2021 "durch den Bürgertest niedrigschwellig möglich, sich regelmäßig kostenlos testen zu lassen". Bereits die Coronavirus-Testverordnung (TestV) in der Fassung vom 8. März 2021 habe umfangreiche Regelungen zur Beauftragung, Vergütung und Abrechnung von Testzentren und Teststellen vorgesehen, die eine Überprüfung der Leistungen und der rechtmäßigen Verwendung der ausgezahlten Mittel ermöglichen. Kassenärztliche Vereinigungen könnten Abrechnungen "plausibilisieren und zurückweisen sowie Fehlverhaltensstellen nach Paragraf 81a Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) und Strafverfolgungsbehörden über Verdachtsfälle informieren", heißt es in der Antwort weiter. Die zuständigen Stellen des öffentlichen Gesundheitsdienstes stellten außerdem die Einhaltung von Qualitätsstandards beim Betrieb von Teststellen sicher. Als Reaktion unter anderem auf Berichte über mögliche Falschabrechnungen, Betrug oder unsachgemäße Ausstattung vereinzelter Teststellen seien mit einer Neufassung der TestV vom 24. Juni Kontrollmechanismen präzisiert und gestärkt sowie die Vergütungsregelungen vereinheitlicht und reduziert worden, führt die Bundesregierung ferner aus. Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) erhielten zum Beispiel zusätzliche Prüfmöglichkeiten, die Kooperation zwischen den zuständigen Stellen des öffentlichen Gesundheitsdienstes und den KVen sei gestärkt sowie die Möglichkeit von Sammelabrechnungen beispielsweise für mehrere Teststellen mit dem Ziel einer Erhöhung der Transparenz aufgehoben worden. Darüber hinaus erfolgt eine Beauftragung als Leistungserbringer den Angaben zufolge nur noch nach individueller Einzelbeauftragung durch die zuständigen Stellen des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Die Neufassung der TestV ist laut Vorlage am 1. Juli in Kraft getreten. Quelle: Bundestag (EM)

(68.2) Auswirkungen der Covid-19-Pandemie: Insbesondere Mütter arbeiteten häufiger am Wochenende oder abends
"Rund 52 Prozent der Mütter mit Kindern unter 14 Jahren haben ihre Arbeitszeit zu Beginn der Pandemie im April 2020 zumindest teilweise auf die Abendstunden oder das Wochenende verlagert. Für Väter traf dies auf rund 31 Prozent zu. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Der Anteil bei Müttern sank bis Oktober 2020 auf rund 26 Prozent, lag im Schnitt aber immer noch deutlich höher als bei Vätern mit rund 18 Prozent." Quelle: idw (EM)

(68.3) Demokratien reagierten nicht langsamer auf Corona
"Nicht demokratische oder autokratische Strukturen beeinflussten das anfängliche Handeln in der Corona-Krise. Stattdessen spielten kulturelle Faktoren eine entscheidende Rolle. Das ist das Ergebnis einer Studie." Quelle: idw (EM)

(68.4) Ein wissenschaftlicher Test enthüllt, wie anfällig ein Mensch für Corona-Mythen ist 
"Eine von fünf Personen glaubt Fehlinformationen über Corona. Wer dafür besonders anfällig ist, lässt sich aus dem generellen Umgang der Person mit Informationen ableiten – und sogar vorhersagen. Das zeigt eine Studie, die an der Universität Hamburg entstanden ist. Im Online-Selbsttest, der auf den Forschungsergebnissen beruht, kann jede und jeder sich selbst überprüfen." Quelle: idw (EM)

(68.5) Armutsrisiko von Alleinerziehenden verharrt auf hohem Niveau 
"Der Anteil der alleinerziehenden Familien, die von Einkommensarmut gefährdet sind, bleibt hoch. Obwohl sie häufig einer Erwerbstätigkeit nachgehen, können viele Alleinerziehende keine gesicherte Existenz für sich selbst und ihre Kinder schaffen. Weitere Reformen sind notwendig – auch, um die Corona-Belastungen zu mildern." Quelle: idw (EM)

(68.6) Pandemieprävention: VolkswagenStiftung startet Förderinitiative zu Mensch-Umwelt-Beziehungen
"Wie kann verhindert werden, dass Viren von Tieren auf Menschen übertragen werden und so die nächste Pandemie auslösen? Mit ihrer neuen Förderinitiative "Globale Herausforderungen ‒ Pandemieprävention: die Rolle von Mensch-Umwelt-Beziehungen" unterstützt die VolkswagenStiftung Forschende, die nach Antworten auf diese komplexe Frage suchen. International zusammengesetzte Teams können bis zu 1,5 Mio. Euro beantragen, Stichtag ist der 4. November 2021." Quelle: idw (EM)

(68.7) Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche
(hib/STO) Das Aktionsprogramm "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche für die Jahre 2021 und 2022" ist ein Thema der Antwort der Bundesregierung (19/31398) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/30860). Danach hat die Bundesregierung am 5. Mai 2021 die gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verantworteten Maßnahmen für dieses "Aufholprogramm" in Höhe von zwei Milliarden Euro beschlossen. Ziel sei es, zu verhindern, "dass die Covid-19-Pandemie zu einer Krise für die Zukunft von Kindern und Jugendlichen wird". Quelle: Bundestag (EM)

(68.8) „Corona-Daten Deutschland“: Neues Datenangebot ist online
Von der aktuellen 7-Tage-Inzidenz bis zu den Corona-Regeln für einen bestimmten Landkreis – seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Relevanz aktueller Daten und Statistiken noch einmal deutlich gestiegen. Vor diesem Hintergrund veröffentlicht das Statistische Bundesamt (Destatis) das neue Datenangebot Corona-Daten Deutschland. Die Plattform „Corona-Daten Deutschland“ stellt aktuelle und regional tief gegliederte Datensätze aus amtlichen und nichtamtlichen Quellen zur Verfügung, die im Zusammenhang mit der Corona-Krise relevant sind. „Corona-Daten Deutschland“ basiert auf einem Projekt, das im Jahr 2020 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) initiiert wurde. Die im Rahmen des BMWi-Projekts aufgebaute Datensammlung stand bislang nur für die Forschung zur Verfügung. Das Statistische Bundesamt macht die Daten erstmals ohne Registrierung für die gesamte Öffentlichkeit zugänglich. Im Rahmen von "EXDAT – Experimentelle Daten" wird das Informationsangebot sukzessive verbessert und weiter ausgebaut. Zielsetzung ist, bisher dezentral verfügbare Daten über Bundesländergrenzen hinweg zur Verfügung zu stellen und einen Vergleich zu ermöglichen. Quelle: DESTATIS (EM)

(68.9) Die gefährlichen Corona-Rezepte der Heiler, Esoteriker und Quacksalber
"Die Covid-Pandemie hat nicht nur eine weltweite gesundheitliche Krise ausgelöst, sondern auch den Geist eines immer größeren Teils der Menschheit unheilvoll infiltriert. Unsicherheit und Angst benebeln Verstand und Bewusstsein vieler Zeitgenossen. Das Resultat: Wissenschaftsskepsis, Misstrauen gegenüber Gesundheitsbehörden und Politikern, Querdenken, missionarisches Verbreiten von Verschwörungsgeschichten und Fake News."
Quelle: Humanistischer Pressedienst (EM)

(68.10) Coronavirus-Erkrankung 2019 (COVID-19) im Kontext Wohnungslosigkeit
Empfehlungen für Gesundheitsämter und Anbieter der Wohnungslosen- und Obdachlosenhilfe
 Quelle: rki (EM)

(68.11) Mit Apps, Tags und Wearables gegen das Coronavirus: Leopoldina veröffentlicht Diskussionspapier zur digitalen Pandemiebekämpfung
Digitale Werkzeuge sind zu einem wichtigen Baustein für die Eindämmung der Coronavirus-Pandemie geworden. Sie dienen der Kontaktnachverfolgung, unterstützen den öffentlichen Gesundheitsdienst und sind für wissenschaftliche Untersuchungen – etwa zur Übertragung des Virus – nützlich. In Form von Apps für Smartphones und tragbaren elektronischen Sensoren zur Abstandsmessung, sogenannte Tags und Wearables, binden sie die Bevölkerung aktiv ein. Wie sich die Wirksamkeit solcher digitalen Werkzeuge bei der Kontaktnachverfolgung verbessern lässt, beschreibt ein Diskussionspapier, das heute von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina veröffentlicht wurde. Die Autorinnen und Autoren sehen Bedarf für eine kontinuierliche, nachhaltige und abgestimmte staatliche Strategie für den Einsatz und die Weiterentwicklung digitaler Hilfsmittel sowie für Informationen über die Funktionalitäten, Chancen und Risiken. Quelle: Leopoldina (EM)

(68.12) Überdosis Desinformation: Die Vertrauenskrise – Impfskepsis und Impfgegnerschaft in der COVID-19-Pandemie
"Das Thema der öffentlichen Gesundheitsvorsorge ist zum Einfallstor und Inkubator für Verschwörungsideologen, Rechtsextremisten und Impfgegner geworden. Dieser Bericht des ISD Germany bietet erstmalig einen umfassenden Einblick in die digitalen Netzwerke der impfskeptischen Szene in Deutschland. Über 400.000 Posts von mehr als 1.000 Usern auf Facebook, Twitter, Instagram und Telegram wurden im Zeitraum vom 21. Dezember 2020 bis zum 5. April 2021 erhoben. Zusätzlich wurden 14 Experten aus dem Gesundheitssektor sowie aus Wissenschaft, Bildung und Kommunikation zum Thema Impfskepsis und impfstoffbezogenen Desinformationen befragt. Die Kerneinsicht ist dabei eindeutig: Die gezielte Beeinflussung der öffentlichen Impfdebatte ist in Teilen der Bevölkerung erfolgreich. Die vielfach auf Desinformationen beruhenden Positionen von Impfgegnern werden zunehmend normalisiert." Quelle: Institute for Strategic Dialogue (AR)

 
Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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01.02.2022