Kongressprogramm

Unter dem Motto „Sicher leben in Stadt und Land“ findet am 16. und 17. April 2012 im Internationalen Congress Centrum München unter der Schirmherrschaft des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer und des Münchner Oberbürgermeisters Christian Ude der 17. Deutsche Präventionstag statt.

Werden Jungen im Vergleich zu Mädchen (zu Hause und in der Schule) benachteiligt? Oder gibt es andere Gründe für ihre Leistungskrise? Was ist zu tun?

Abstract:
Im Verlauf der letzten 20 Jahre haben sich zwischen Jungen und Mädchen im Hinblick auf Schulleistungen wachsende Unterschiede ergeben. Die Jungen dominieren heute mehr denn je in der Sonderschule, der Hauptschule sowie beim Sitzenbleiben und Schuleabbrechen. Die Mädchen liegen beim Abitur ebenso klar vorn wie bei der Quote derjenigen, die ein Spitzenzeugnis erhalten (besser als 1,5). Eine Teilerklärung konnte das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen im Rahmen seiner 2007/2008 bundesweit durchgeführten Repräsentativbefragung von 45.000 Neuntklässlern erarbeiten. Die Jungen geraten zehnmal häufiger als die Mädchen in suchtartiges Computerspielen (7,8 % zu 0,8 %). Aus einer gerade abgeschlossenen Repräsentativbefragung von 11.500 16- bis 40-Jährigen liegen dem KFN aber auch Erkenntnisse dazu vor, dass Mädchen von ihren Eltern erheblich mehr Zuwendung erhalten und weniger geschlagen werden als Jungen. Ist das nun eine Folge ihrer besseren Schulnoten oder eine Ursache dafür, dass die Jungen schlechter abschneiden? Nach einem kurzen Einführungsvortrag möchte der Referent diese Fragen ausführlich mit den Zuhörerinnen und Zuhörern erörtern.
Vita:
Prof. Dr. Christian Pfeiffer:
Geboren 1944 in Frankfurt/Oder; nach Schule und Bundeswehr
(Leutn. d. Res.) Studium der Rechtswissenschaften
und Kriminologie an der Universität München und der London
School of Economics and Political Science, Stipendiat
der Studienstiftung des Deutschen Volkes; Wissenschaftlicher
Assistent bei Prof. Dr. Schüler-Springorum (Universität
München), während dieser Zeit Gründer und 1. Vorsitzender
des Vereins BRÜCKE e.V. München, dessen Modellversuch
zur Erprobung ambulanter Maßnahmen nach dem JGG
bundesweit große Ausstrahlungswirkung entfaltet; Heisenberg
Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft;
seit 1988 Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts
Niedersachsen e.V.; 1987 bis 2000 Universitätsprofessor für
Kriminologie, Jugendstrafrecht, Strafvollzug am Fachbereich
Rechtswissenschaften der Universität Hannover; 1986 bis
1997 1. Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte
und Jugendgerichtshilfe e.V.; 1997 bis 2000 Gründer
und 1. Vorsitzender der Bürgerstiftung Hannover, nach
deren Vorbild inzwischen bundesweit mehr als 80 weitere
Bürgerstiftungen gegründet wurden; Dezember 2000 bis
März 2003 niedersächsischer Justizminister; seitdem wieder
Direktor des KFN.
16. April 2012
09:30 - 10:30 Uhr
Schüleruniversität
Raum: Saal 05