Suizidhotspots
Wie lassen sich Suizidhotspots erkennen und verhindern

Abstract:
Hotspot bezeichnet in der Suizidforschung einen Ort, an dem im Vergleich zu anderen Plätzen oder in Relation zu der Zeit eine ungewöhnlich hohe Häufigkeit von Suizidfällen zu finden ist. Es sind oft Gebäude, Türme, Brücken aber auch bestimmte Gebiete wie Wälder und Klippen. Unklar ist, wie sich ein solcher "Hotspot" entwickelt. Bei der Auswahl von Ort und Methode spielt offensichtlich die Popularität von beiden eine entscheidende Rolle. So ist der Bekanntheitsgrad des Ortes häufig eines der prägnantesten Merkmale eines Hotspots. Berühmte Suizidenten, Mythen, literarische Werke über den Ort, besondere Architektur (z. B. Clifton Hängebrücke, Golden Gate Brücke, Müngstener Brücke), herausragende Eigenschaften oder erstes Bauwerk seiner Art, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Bei der Berichterstattung über solche "Hotspots" durch Printmedien und neue soziale Medien sollte daher besondere Zurückhaltung praktiziert werden.

Vita:
Prof. Dr. phil. Dr. med. habil. A. Schmidtke, Psychotherapeut. Nach Tätigkeit am Lehrstuhl Psychologie der Universität Mannheim, stv. Abteilungsleiter der Abteilung Klinische Psychologie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim (WHO Collaborating Centre). Ab 1986 Leiter der Abteilung „Klinische Psychologie“ an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Würzburg, jetzt Seniorprofessor. Seit 2009 Foreign Adjunct Professor für Suizidologie und Suizidprävention am Karolinska Institut, Stockholm. Hauptforschungsschwerpunkte sind Suizidologie, Selbstschädigungen, Imitation und Amok. Zahlreiche Auszeichnungen. Ehrenmitglied der ungarischen Gesellschaft für Psychiatrie, für die Verdienste um die Suizidprävention. Seit 2002 verantwortlich für die Initiierung des Nationalen Suizidpräventionsprogramms für Deutschland.
07. Juni 2016
11:00 - 11:30 Uhr
Themenbox
Raum: Raum 8
Ein Vortrag der Themenbox
Medien
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