Prävention /Delinquenz-Reduktion in der Mobilen Jugendarbeit

Prof. Dr. Walther Specht
Eberhard Karls Universität Tübingen

Das Ziel pädagogischen Handelns ist auf das selbstverantwortlich und politisch handelnde Individuum gerichtet.
Der Weg dorthin ist schwierig. Eines der bedeutendsten Hindernisse sind delinquente Handlungen.
Meist geht es um auffälliges, störendes oder schwieriges Verhalten Jugendlicher.
Dieses Verhalten erschwert in vielen Fällen erheblich den Prozess individueller Emanzipation. Nicht selten schafft es sogar neue psychische und materielle Abhängigkeiten. Es hat für den Handelnden persönliche Folgen wie Ausgrenzung aus der Familie, Verlust des Arbeitsplatzes, Stigmatisierungen, Verachtetsein, Verschuldung, Freiheitsentzug, Ausweisung aus der Bundesrepublik u.a.
Delinquentes Verhalten verletzt schutzwürdige, verallgemeinerte Rechtsnormen von Opfern, also auch die Rechte der Bezugsgruppe des delinquent handelnden Jugendlichen. Delinquentes Verhalten leistet einen Beitrag zur Aufweichung und Auflösung von Lebenszusammenhängen in Partnerschaften, Freundschaften, Familien, Verwandtschaften, Nachbarschaften und im gesamten Gemeinwesen. Dagegen ist Mobile Jugendarbeit eine konkurrierende Kraft.