Emotionsverwendung und Emotionspotential islamistischer Narrative

Philipp Müller
Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg

Die islamistischen Narrative, die durch salafistische Influencer verbreitet werden und die damit verbundene Weltanschauung werden durch Sprache konstruiert. Das Verstehen dieser Narrative wird durch Emotionen beeinflusst. Die notwendige Bedingung für eine Radikalisierung ist die Transformation der Emotionen eines Individuums. Dies machen sich salafistische Akteure zu nutze, indem durch die Verwendung von Emotionen das Emotionspotential erhöht werden soll.
Die sich daraus entwickelnden Forschungsfragen sind:
(1) Welche Narrative nutzen salafistische Akteure um die eigene Zielgruppe anzusprechen?
(2) Welche emotionalen Bedeutungszuschreibungen nutzen diese Akteure in ihren Narrativen um das Emotionalisierungspotential zu erhöhen?
(3) Wie unterscheidet sich das Emotionspotential der Narrative hinsichtlich der Verwendung von individueller und kollektiver Emotionen?
Im Rahmen der Analyse wurden Predigten von einflussreichen und reichweitenstarken salafistischen Influencern bezüglich der Verwendung von Emotionen untersucht. Durch die strukturierende Inhaltsanalyse wurden emotionalen Repräsentationen in den untersuchten Texten herausgearbeitet.
Die Analyse zeigt auf, dass durch die gezielte Verwendung von Emotionen Narrative emotionalisieren. Dabei werden die Narrative mit positiven und negativen Emotionen verschränkt um eine möglichst starke Rezipientbeeinflussung zu erreichen.

verwandte Schlüsselbegriffe

Islamismus Emotionen