Liebe Leserinnen und Leser,

angesichts der gegenwärtigen Weltlage und des Terrors und Krieges in Nahost ist es ein bedauerlicher Fakt, dass Antisemitismus nach wie vor eine bedrohliche Realität darstellt. In diesem Sondernewsletter bietet Pufii eine Übersicht über einschlägige Informationen, Materialien, Projekte und Institutionen, die sich in diesem Bereich engagieren, sowie Veranstaltungen zu dem Thema. Pufii möchte damit den Blick für die alarmierenden Zustände schärfen, ein größeres Bewusstsein für Antisemitismus schaffen, und Möglichkeiten für die Bekämpfung von Antisemitismus aufzeigen.

INFORMATIONEN & MEDIEN

• Der RIAS-Bundesverband hat ein Monitoring zu "Antisemitische Reaktionen in Deutschland auf die Hamas-Massaker in Israel" veröffentlicht. Hier zeigt sich der deutliche sprunghafte Anstieg von Meldungen und Vorfällen nach dem 07. Oktober, welche sich besonders negativ auf das Lebensgefühl von Jüdinnen_Juden in Deutschland auswirken.
• Das Zivilgesellschaftliche Lagebild Antisemitismus der Amadeo Antonio Stiftung setzt sich u.a. mit der rechtsextremistischen Leugnung des Holocaust, den Angriffen auf Gedenkorte und dem israelbezogenen Antisemitismus auseinander und macht nochmals deutlich, dass Antisemitismus nicht erst seit dem 07. Oktober ein relevantes Problem in Deutschland ist.
• Feindschaft gegen Jüdinnen_Juden ist keine Erscheinung der Neuzeit, sondern reicht bis in die Antike zurück. Neu hingegen sind viele Formen, in denen sie auftritt, selten offen, häufig getarnt: als angebliche Israelkritik, als Relativierung und Leugnung der Geschichte. Es ist ein Antisemitismus ohne Antisemiten, der längst die Mitte der Gesellschaft erreicht hat. Die Bundeszentrale für politische Bildung gibt hier einen Überblick.
• Der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V. bietet mit Hilfe des Meldeportals www.report-antisemitism.de bundesweit eine einheitliche zivilgesellschaftliche Erfassung und Dokumentation antisemitischer Vorfälle. 
• OFEK e.V. ist die erste Fachberatungsstelle in Deutschland, die auf Antisemitismus und Community-basierte Beratung spezialisiert ist. OFEK berät, begleitet und unterstützt Betroffene, ihre Angehörigen sowie Zeug*innen antisemitischer Vorfälle und Gewalttaten.
• Der StreitRaum-Podcast versucht die Debatte um Antisemitismus und Anti-Schwarzen-Rassismus voranzubringen und zu einer tragfähigen Sprech- und Diskurskultur zwischen jüdischen und afro-diasporischen Communities beizutragen. 

BILDUNGSMATERIALIEN

• Der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten und die Kultusministerkonferenz haben 2021 eine gemeinsame Empfehlung vorgestellt. Dazu wurde u.a. auch eine Seite mit Informationen und umfangreichen Bildungsmaterialien zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule eingerichtet.
• Das Niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung hat eine Zusammenstellung mit dem Titel "Den Terrorangriff auf Israel in Schule und Unterricht thematisieren" veröffentlicht, welches fortlaufend mit weiteren Bildungsmaterialien ergänzt wird.
• "Über Israel und Palästina sprechen. Der Nahostkonflikt in der Bildungsarbeit": Der Nahostkonflikt ist auch in Schulen ein wiederkehrendes Thema. Dabei geht es nicht nur um den Konflikt an sich und die Ereignisse vor Ort, sondern auch um Geschichte und Gegenwart in Deutschland. Die Arbeitshilfe soll Lehrkräfte unterstützen, den Nahostkonflikt im Unterricht und Schulalltag zu behandeln.
• Das Anne Frank Zentrum hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an pädagogischen Materialien zur Beschäftigung mit Anne Frank und der Geschichte des Nationalsozialismus entwickelt sowie zur Prävention von Antisemitismus und Diskriminierung.

PROJEKTE UND INSTITUTIONEN

• Stopantisemitismus.de
  ist ein Zusammenschluss von bundesweiten Initiativen und Einzelpersonen gegen Antisemitismus. Hier finden Sie 35 Zitate und Szenen aus dem deutschen Alltag, die das Ziel haben, für Antisemitismus zu sensibilisieren und Hilfestellungen zu bieten.
• ZERO-Antisemitismus
  heißt die Kampagne zu den Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus der Amadeu Antonio Stiftung. Auf der dazugehörigen Seite findet sich eine Vielzahl an Informationen, Materialien und Veranstaltungen zum Thema Antisemitismus.
• "An Allem Schuld"
  soll zu einem respektvollen, demokratischen und solidarischen Miteinander beitragen. Auf der Seite werden verschiedene Facetten von Judenhass dargestellt, als Faktenwissen, aber auch analytisch. Es gibt Antworten auf die Fragen „Was ist Antisemitismus? Wie äußert er sich? Wie verbreitet er sich?" und vermittelt Anregungen, was man dagegen tun kann.
• Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA)
  erzielt die Stärkung des demokratischen Staatswesens, Förderung des interreligiösen und interkulturellen Austauschs sowie die Hilfe für politisch, rassistisch oder religiös Verfolgte. Hierzu gehört der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus.
• Kompetenznetzwerk Antisemitismus
  unterstützt Personen, die von Antisemitismus betroffen sind, sowie Akteure aus Bildung, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, die sich gegen Antisemitismus engagieren wollen. Es bietet zahlreiche Angebote in den Bereichen Analyse, Bildung und Beratung.
• Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment
  ist ein Institut für Bildung und Forschung mit Sitz in Berlin und überregionaler Ausrichtung. Das Kompetenzzentrum entwickelt Bildungsprogramme und Bildungsprojekte, berät und qualifiziert Fach- und Führungskräfte sowie Multiplikator*innen im Bildungswesen, in der Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik für die Antisemitismus- und Diskriminierungsprävention.
• Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA e.V.)
  kämpft seit 20 Jahren gegen Antisemitismus, Rassismus, Hass und Intoleranz. Ihre Ansätze sind innovativ und intersektional und ihre pädagogischen Angebote eignen sich für die Schule, die Erwachsenenbildung und außerschulische Formate.

VERANSTALTUNGEN

• 22.11.2023, Online
  Fortbildung: Antisemitismus im pädagogischen Raum
  In der Fortbildung zum Thema „Antisemitismus im pädagogischen Kontext“ bieten die Organisator*innen Pädagog*innen und pädagogischem Fachpersonal die Möglichkeit, ein umfassendes Verständnis für die Erscheinungsformen und Auswirkungen von Antisemitismus im Bildungsbereich zu erlangen.
• 06.12.2023 - 07.12.2023, Berlin
  Fachsymposium: Institutioneller Antisemitismus – Dimensionen, Praktiken, Reflexionsimpulse
  Das diesjährige Fachsymposium gibt Einblicke in die Forschung zu institutionellem Rassismus und diskutiert strukturelle Manifestationen des Antisemitismus in Institutionen. Das Ziel der Veranstaltung ist es, Leerstellen aufzuspüren, neuere Erkenntnisse zu reflektieren und strukturbildende (Bildungs-)Ansätze auszuloten.
• 12.12.2023, Frankfurt am Main
  Fachtag: „Der 7. Oktober und seine Folgen - Pädagogisches Arbeiten in Zeiten von Krisen“
  Die Bildungsstätte Anne Frank organisiert den Fachtag mit Inputs, Workshopangeboten und einer Podiumsdiskussion. Der Fachtag richtet sich an pädagogische Fachkräfte.
• 24.01.2024 -19.09.2024
  Qualifizierungsreihe „Grundsätze und Qualitätsmerkmale antisemitismuskritischer Bildung“
  Die Qualifizierungsreihe besteht aus vier zweitägigen Modulen und einem eintägigen Abschlussmodul mit anschließender Fachtagung. Die Teilnehmer*innen werden über das Projektjahr durch ein festes Schulungsteam begleitet. Durch die Beteiligung der verschiedenen Netzwerkpartner*innen des Kompetenznetzwerks Antisemitismus ist eine multiprofessionelle Ausgestaltung gewährleistet.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr Team von pufii.de

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