25.05.2021

CoronaKrim: (Kriminal-) Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie (59)

Die COVID-19-Pandemie 2020 hat einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlicht die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label CoronaKrim. Internationale Nachrichten und Informationen werden ebenfalls wöchentlich in englischer Sprache unter dem Label Corona Crime Issues im Rahmen der Daily Prevention News veröffentlicht. Eine Auflistung zentraler Informationsquellen zum gesamten Themenkomplex Coronavirus und COVID-19 veröffentlicht der DPT hier.

(59.1) Erster Lockdown: Ein Drittel aller Schüler hatte keinen Kontakt zur Schule
"Rund 30 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Deutschland hatten während der ersten Corona-bedingten Schulschließungen im Frühjahr 2020 keinen regelmäßigen Kontakt zu ihren Schulen. Insbesondere in ländlichen Regionen gelang es demnach nicht, den Kontakt zu halten. Nur etwa 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler in den ländlichen Regionen Deutschlands erhielten darüber hinaus während der Schulschließung Lernmaterialien im Rahmen von Onlineunterricht – in Städten waren es etwa 60 Prozent. Dies zeigt die für Deutschland repräsentative Schulleitungs-Studie „Leadership in German Schools (LineS)“, die gemeinsam von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Tübingen, Lüneburg und der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz durchgeführt wird." Quelle: idw (EM)

(59.2) Studie der Universität Stuttgart untersucht Lobbyismus in der Pandemie 
"Die Corona-Pandemie hat auch der politischen Interessenvertretung einen Schock versetzt. Anstelle einer Schockstarre lässt sich jedoch eine Welle des Lobbyings beobachten – und das sowohl auf EU-Ebene, als auch im Bund und den Ländern. Nach welchen Kriterien Interessengruppen welche Einflusswege verfolgen, untersucht nun ein Forschungsteam vom Institut für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart im Rahmen des Projekts „Lobbying Across Multiple Levels“ (LiM), das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 350.000 Euro auf drei Jahre gefördert wird." Quelle: idw (EM)

(59.3) Aus der Pandemie lernen - Rat der Arbeitswelt legt ersten Bericht vor 
"Der Rat der Arbeitswelt hat am 18. Mai 2021 seinen ersten Bericht an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil übergeben. Der Bericht benennt die wichtigsten Handlungsfelder, die sich aus den Folgen der Covid-19-Pandemie ergeben haben, und gibt Empfehlungen für die Bewältigung sowie für die längerfristige Gestaltung der Arbeitswelt. Besonderen Handlungsbedarf sehen die Sachverständigen beim Homeoffice, bei den Minijobs, der sozialen Absicherung von Soloselbstständigen sowie in der Aufwertung der Pflegeberufe." Quelle: idw (EM)

(59.4) Zivilgesellschaft in und nach der Pandemie
"Wie jeder gesellschaftliche Bereich ist auch die Zivilgesellschaft von der Corona-Krise betroffen. Dies mag eine Binsenweisheit sein. Doch scheinen die Akteure des Staates dies von Anfang an und bis heute nicht wahrhaben und nicht anerkennen zu wollen. Auch in den Medien tauchen die Sorgen und Nöte der Vereine, der dort bürgerschaftlich Engagierten nur dann auf, wenn sie sich staatlichem Handeln widersetzen. Dass Engagierte in großer Zahl genauso wie in anderen Krisen durch ihren freiwilligen Einsatz entscheidend an ihrer Bewältigung beteiligt sind, findet ebenso wenig Aufmerksamkeit die dramatischen negativen Folgen des inzwischen seit über einem Jahr ausbleibenden Zusammentreffens in freiwilligen Gemeinschaften unterschiedlichster Art. Zudem bestand die Gefahr, dass besonders kleine Bewegungen und Organisationen, die für Menschen- und Bürgerrechte, für die deliberative Demokratie und andere Ziele kämpfen und damit unverzichtbare Beiträge zu einer offenen Gesellschaft leisten, die Krise aus finanziellen und anderen Gründen nicht überstehen."
Quelle: Maecenata Institut (EM)

(59.5) Sorge vor Corona-Infektion am Arbeitsplatz bleibt hoch – Beschäftigte mit niedrigen Löhnen sind besonders oft betroffen
Aktuelle Auswertung des WSI Sorge vor Corona-Infektion am Arbeitsplatz bleibt hoch – Beschäftigte mit niedrigen Löhnen sind besonders oft betroffen Trotz zuletzt sinkender Inzidenz-Zahlen bleibt die Sorge unter den Beschäftigten vor einer Corona-Infektion hoch: In der ersten Maihälfte gaben 32 Prozent der Befragten an, sich Sorgen vor einer Ansteckung am Arbeitsplatz oder auf dem Weg zur Arbeit zu machen. Dies ist nur ein minimaler Rückgang gegenüber dem Monat April (34 Prozent; siehe Abbildung 1 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). Quelle: Hans-Böckler-Stiftung (EM)

(59.6) Ausbreitung von Pandemien und invasiven Arten folgt ähnlichen Mustern
"Pandemien wie COVID-19 und biologische Invasionen werden durch ähnliche menschliche Eingriffe ausgelöst und ihre Ausbreitung folgt ähnlichen Mustern. Ein Forschungsteam unter Beteiligung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) hat die engen Beziehungen zwischen Infektionskrankheiten, die Epidemien verursachen, und biologischen Invasionen untersucht. Der „One Health“-Ansatz basiert auf der Erkenntnis, dass natürliche und naturnahe Ökosysteme auch für die menschliche Gesundheit unersetzbar sind. Er berücksichtigt die Gesundheit von Menschen und Tieren, Pflanzen und der Umwelt, um Pandemien und die Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten zu verhindern." Quelle: idw (EM)

(59.7) Bürgerschaftliches Engagement in der Pandemie. Eine empirische Untersuchung am Beispiel der Stadt Speyer
"Bürgerschaftliches Engagement ist in Deutschland weit verbreitet und in nahezu allen Lebensbereichen anzutreffen: im Sport, in der Kultur und Politik, im sozialen Bereich und im Natur- und Umweltschutz. Es ist davon auszugehen, dass die Träger*innen dieses Engagements aus allen Schichten der Bevölkerung kommen und ihre „Produkte“ von sehr vielen Menschen nachgefragt werden. Nachdem die Corona-Pandemie einerseits die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erschwert und eingeschränkt hat und durch die „Lockdowns“ Probleme und Schwierigkeiten den Alltag vieler Menschen prägten, andererseits durch die Einschränkungen eventuell aber auch zeitliche Ressourcen frei wurden, lag die Frage nahe, wie die Pandemie das bürgerschaftliche Engagement beeinflusst hat." Quelle: DIfU (EM)

(59.8) Positiver Langzeittrend bei Einstellung zu Impfungen
Ein Großteil der Menschen in Deutschland stand nach der ersten Welle der Corona-Pandemie Impfungen allgemein weiterhin befürwortend gegenüber. Das zeigen bisher unveröffentlichte Daten der bundesweiten Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) „Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen“, erhoben im zweiten Halbjahr 2020. Die Studiendaten belegen, dass sich 79 Prozent der 16- bis 85-jährigen Befragten „befürwortend“ oder „eher befürwortend“ gegenüber einer Impfung ausgesprochen haben, 17 Prozent haben teilweise Vorbehalte und vier Prozent haben eine „(eher) ablehnende“ Haltung geäußert. Damit lag im Jahr 2020 der Anteil der Erwachsenen, die Impfungen befürworten bzw. eher befürworten, seit 2016 (77 Prozent) auf einem konstant hohen Niveau. Im Jahr 2012 lag er noch bei 61 Prozent.
Quelle: BZgA (EM)

 

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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